Auftritte

Island - Österreich, 22.6.2016 (A-Herren)

Am Dienstag, den 22. Juni 2016 (Spielanstoß 18:00), fand das EM-Spiel gegen Island im Stade de France in Saint-Denis statt. Das von Schiedsrichter Marciniak (POL) geleitete Spiel endete 1:2 durch die Tore von Bödvarsson (18.) und Trustason (90.+4) sowie Schöpf (60.). Es waren 68.714 Zuschauer anwesend, darunter 51 Hurricanes (46 Mitglieder).

Durch das Remis gegen Portugal und bestimmten Ergebnissen aus den anderen Gruppen war vor Spielbeginn klar: Ein Sieg gegen Island würde zum Aufstieg ins Achtelfinale reichen, bei einem Nicht-Sieg von Portugal gegen Ungarn wäre man dann sogar Gruppenzweiter geworden. Insofern hatte das Match gegen Island einen Endspiel-Charakter. Wie es der Zufall wollte, wurde das Match im größten Stadion von Frankreich ausgetragen, im Stade de France in Saint-Denis. Hier war die Kategorie 4 (Fanklub-Kontingent) fast ausschließlich unten im 1. Rang und glücklicherweise erhielten so gut wie alle unsere Mitglieder dort Karten, womit es im Vergleich zu den Spielen gegen Ungarn und Portugal wenige Probleme mit dem Ticketing gab.

Die Kerngruppe reiste erneut mit einem Bus nach Frankreich an. Nachdem wir am Sonntagnachmittag vom Portugal-Spiel zurückgekehrt waren, starteten wir am Dienstag um 15:00 wieder unsere Reise Richtung Paris. Nach ein paar Zustiegen waren wir wieder komplett. Insgesamt fuhren ein paar Leute weniger mit als gegen Portugal, die meisten waren aber bereits bei der vorherigen Busfahrt mit dabei. Die Busfahrt gestaltete sich wieder problemlos und um 9:00 früh erreichten wir das Stade de France. Gerade noch rechtzeitig, denn auch heute galt es wieder eine Choreografie aufzubauen und wir hatten nur bis 12:00 Zeit. Die österreichische Fankurve zeigte damit die dritte Choreo im dritten Spiel. Nur Deutschland zeigte auch in allen drei Gruppenspielen eine Choreo. Die Choreo wurde erneut von den Teamfanklubs finanziert, wir nahmen das Material per Bus mit nach Frankreich und bauten die Choreo mit knapp 30 Hurricanes-Mitgliedern auf. Es galt 12.000 (brandsichere) Folienzettel in die Sitze zu stecken. Nachdem unsere HelferInnen akkreditiert waren ging es auch schon los und um ca. 11:00 war auch schon wieder alles erledigt. Da bereits um 15:00 Stadioneröffnung war, kam das Sight-Seeing sehr kurz. Unsere Fanutensilien durften löblicherweise gleich im Stadion bleiben und wir marschierten zur Kathedrale von Saint-Denis um uns auszuruhen und uns zu stärken. Wir trafen uns dann um 13:30 mit den individuell angereisten Hurricanes-Mitgliedern für ein Gruppenfoto und kurz darauf mit anderen Teamfanklubs um gemeinsam zum Stadion (1,5 km) zu marschieren. Überraschenderweise bekamen auch sehr viele andere ÖsterreicherInnen davon Wind bzw. waren gerade vor Ort und schlossen sich unserem spontanen Fanmarsch an. Nach einer Ansprache unseres Capos schrien wir heraus, was wir heute wollen: 3 Punkte! Dann ging es Richtung Stadion, mehrmals blieben wir stehen und stimmten neue Fangesänge an. Die Polizei kooperierte und sperrte Straßen für uns ab, damit es zu keinen Verkehrsunfällen kommt, da doch mehrere hundert ÖsterreicherInnen teilnahmen. Die Polizei leitete uns dann etwas abseits weiter, was den Marsch länger machte als gedacht, aber um genau 15:00 stand man dann vor dem ersten Sicherheitsring. Alles wurde genehmigt und auch zwei 3m-Fahnen waren heute wieder an Bord. Überhaupt gab es heute einen ordentlichen Fahneneinsatz. Rund 30.000 ÖsterreicherInnen waren im Stadion, auf der Gegenseite ca. 8.000 IsländerInnen. Die IsländerInnen machten mit „Island“-Rufen und sehenswerten Klatscheinlagen, wo wirklich jeder und jede mitmachte, auf sich aufmerksam. Nach einer Schalparade zu „I am from Austria“ folgte die Choreografie. Unsere beiden Vorsänger konnten die Leute im Österreich-Sektor trotz aller Hindernisse wieder über den Ablauf informieren. Es dauerte einige Sekunden bis auch die Leute ganz oben und außen die Zettel in die Höhe hielten, aber schließlich ergab sich ein schönes Bild unserer Farben rot und weiß im österreichischen Sektor. Die Fankurve startete gut in die Partie und zeigte in den ersten Minuten einen guten Support. Als Island in der 18. Minute ein Goal machte, breitete sich Stille im Fansektor aus. Die Enttäuschung war groß, es sah gar nicht gut aus. Island zog sich am Spielfeld weit zurück und es entbrannte ein Krimi: Schafft Österreich noch zwei Tore und kassiert dabei kein Kontertor? Unsere Elf hatte in der ersten Halbzeit noch Möglichkeiten, Dragovic verschoss gar einen Elfmeter. Die Stimmung war bis Seitenwechsel im Fansektor unterirdisch, die Mannschaft hat man leider klar im Stich gelassen. Dies änderte sich in Durchgang Zwei. Österreich drückte nach vorne, auch die Fans waren wieder zur Stelle und pushten das Team zum Ausgleich. Dieser folgte durch ein Tor vom eingewechselten Schöpf. Großer Jubel bei den ÖsterreicherInnen, nun war alles offen und der Rest des Spiels war eine Zitterpartie. Die Fans versuchten ihren Teil beizutragen, die Stimmung war aber dennoch etwas schwächer als gegen Portugal. Leider wollte es nicht sein und zu allem Überfluss kassierten wir in der Nachspielzeit noch das 1:2, nachdem man alles nach vorne geworfen hatte. Island und Ungarn stiegen in der Gruppe auf, auch Portugal darf als einer der besten Gruppendritten im Achtelfinale antreten. Das Abenteuer EURO 2016 ist damit vorbei, es gilt nun die volle Konzentration auf die bevorstehende WM-Qualifikation zu legen.