Auftritte

Österreich - Elfenbeinküste, 14.11.2012 (A-Herren)

Am Mittwoch, den 14. November 2012 (Spielanstoß 20:30), fand das Freundschaftsspiel gegen die Elfenbeinküste auf der Linzer Gugl in Linz statt. Das von Schiedsrichter Kralovec (CZE) geleitete Spiel endete 0:3 durch die Tore von Ya Konan (43.), Drogba (61.) und Traoré L. (76.). Es waren 13.832 Zuschauer anwesend, darunter 17 Hurricanes.

Die Vorfreude für dieses Testspiel gegen die Top-Mannschaft Afrikas war in unserem Lager recht hoch. Gemeinsam mit Pielachtal und SauKarln sowie weiteren motivierten Linzern wollte man an die Leistung der beiden Damen-Länderspiele anschließen, ein bisschen Stimmung auf die renovierte Linzer Gugl bringen. Dazu fertigten wir auch eine Choreografie über unseren Block, der eigentlich 5.1 sein sollte, an. Aber so sollte es nicht laufen, denn rund zwei Wochen vor dem Spiel aberkannte der österreichische Fußballverband uns per Mail als „Fanclub des ÖFB“. Dem ging eine Meinungsverschiedenheit voraus, ein Treffen zur möglichen Klärung dieser Meinungsverschiedenheit fand jedoch nie statt. Der Verband versprach uns zuvor schon Karten für das Spiel, verwehrte uns aber nun die Karten im Fansektor. Allerdings bot der Verband uns gleichzeitig Karten in Sektor 8 (normalerweise der Gästesektor) an, da das Stadion zu diesem Zeitpunkt schon längst ausverkauft war. Außerdem wurden sämtliche Fanutensilien, die außerhalb der „Liste der explizit gestatteten Gegenstände“ liegen, also zum Beispiel Megaphon, Trommeln und größere Fahnen, nicht mehr genehmigt. Wir akzeptierten das mit einer gewissen Ernüchterung, da alles, was wir geplant hatten über den Haufen geworfen wurde. Wir einigten uns aber schnell darauf, dass wir uns als „Fanklub der Nationalmannschaft“ verstehen und so die österreichische Nationalmannschaft mit den für uns zur Verfügung stehenden Mitteln von Sektor 8 aus bestmöglich supporten werden, gleichzeitig unser Banner aber verkehrt herum aufhängen um diese Unzufriedenheit auszudrücken.

Um etwa 16:15 startete der Großteil der Hurricanes von Schwechat, einige Mitglieder kommen ja aus den Bundesländern und hatten diesmal eine kürzere Anreise. Die Parkplatzsuche war turbulent, aber gegen 19:15 war man dann zusammen mit allen anderen Hurricanes vor dem Stadion. Nicht unbeeindruckt waren wir vor der Tatsache, dass es für die Sektoren 1-8 nur zwei Eingänge gab, die Schlange schon vor Stadioneröffnung dementsprechend lang, aber gute 40 Minuten später waren wir dann mit unseren paar Fahnen drinnen. Da die Sektoren 1-8 frei zugänglich waren, gingen die SauKarln gemeinsam mit uns zum Sektor 8. Wie erwartet gab es zwei Probleme zu bewältigen: Zunächst musste der Fetz‘n aufgehängt werden, was an und für sich ja kein großes Ding ist, aber wegen Werbeplakaten und diversen Notausgängen fand der Fetz’n erst beim 4. Mal seinen endgültigen Platz, an zwar keinen optimalen Position, aber besser als nichts. Das zweite Problem waren unsere Plätze. An den uns zugeteilten Plätze konnten wir nicht einmal stehen, geschweige denn eine Fahne zu schwingen, ohne andere Zuschauer zu behindern. Auch hier fand man erst beim 4. Mal den endgültigen Platz und zwar ganz hinten am Ende der Stiege, wo man unmöglich irgendjemanden behinderte. Mit rund 25 Supportern sang man sich den Frust von der Seele, in der offiziellen Fankurve versuchte dies eine ähnlich starke Truppe. Aber wenn man sich ehrlich ist, dann war keine der beiden Gruppierungen laut genug um eine einigermaßen zufriedenstellende Stimmung heraufzubeschwören. Aber ohne Megaphon und Trommel wird das schwer gelingen. Das Team trug dazu auch seinen Teil bei: Teamchef Koller sprach nach dem Match von der „schlechtes Leistung in seiner Ära“, tatsächlich war Österreich komplett unterlegen, obwohl die Ivorer nicht einmal besonders stark waren. Koller versuchte zu viel Neues mit vielen neuen Spielern und das ging schief. Knapp fünf Minuten vor Spielende war das Stadion halbleer … In der meistverkauften Zeitung Österreichs las man von einem „reservierten Publikum“, der Kommentator vom öffentlichen Rundfunk sprach von einem „ungewöhnlich ruhigen Publikum“. Traditionell statteten wir nach Match einer bekannten Fast-Food-Kette einen Besuch ab.

Am Ende stellt sich nur noch eine Frage: Wie wäre die Stimmung gewesen, wenn der Verband uns nicht aus der Fankurve verbannt hätte? Vielleicht wäre dann der Funke auch auf die Mannschaft übergesprungen und ein besseres Ergebnis als 0:3 erzielt?